3. Tag, von Halmstad nach Håcksvik, 87,1 Km

Unsere heutige Etappe führt uns vom Meer weg ins Landesinnere. Die Länge der Etappen wird ab jetzt u.a. davon bestimmt, wo wir eine Unterkunft (Hotel, Pension, B+B, Wohnung, Campingplatz...) finden. Wir könnten unsere Zelte zwar auch in freier Natur aufstellen, aber die Natur muss nun mal frei sein. Heute war auf unserer Etappe sehr viel Wald (Birken und viel Nadelholz, was traumhaft gerochen hat), Brandrodung ist aber nicht erlaubt, wie wir heute beim Kauf von Spiritus für unseren Kocher erfahren haben (...offenes Feuer im Freien).

In den ersten beiden Tagen an der Küste war der Rhododendron allein schon von seiner Blütenfülle und -pracht dominierend. Wir hätten 100 Fotos machen können - ein Rhododendron schöner als der andere (na ja, wie man das halt so sagt...). Heute waren es - eindrucksvoll - der Wald und die den Straßensaum zierenden Lupinen. Die Gegend heute sieht so ähnlich wie in Alaska aus, nur ohne Berge. In Alaska war zwar noch keiner von uns, aber wir haben nun mal unser Bild von Alaska: Neckarau - Deutschland - die Welt. So einfach ist das (ach nee). SCHWEDEN IST SCHÖN 

Unser zweites Ausrufezeichen zum Thema " Warmduscher" (Bezug: siehe Blogeinträge von Tag 1 und Tag 2):

The sexiest men alive

eye-catcher für Phlebologen

Nackte Beine im Spannungsfeld von 12- 20°C. Wir radeln ab heute vom Knie bis zum Fußknöchel textilfrei, was wahrscheinlich hier, und besonders in Bezug auf uns, keiner zur Kenntnis nimmt. Wir assimilieren uns so langsam.

Rast Im Park

He will rise

Konrad berichtet (u.a. mit seiner Sicht auf das Thema "Warmduscher"): Trotz einigem Mehr an Höhenmetern gegenüber den ersten Radl-Tagen, haben wir heute einen erstaunlichen Schnitt von 18,3 km/h erreicht. Gesamtstrecke:  87,1 km. Die Straßen wurden leerer und die Landschaft veränderte sich. Viel Wald, verstreute Bauernhöfe und wenig Besiedlung. 

Wir übernachten heute im Naturreservat Fegen. Der See Fegen ist mit 24 qkm einer der größten Seen in Südwest-Schweden. Leider kam ich heute nicht zum Schwimmen, weil ich meine wasserscheuen Mitradler nicht überzeugen konnte! Aber morgen soll es noch wärmer werden und dann werden wir eine geeignete Stelle finden. Seen gibts hier auf der südschwedischen Hochebene wirklich reichlich. 

Da wir mit zunehmend weniger Besiedlung und Infrastruktur rechnen, nutzten wir die Gelegenheit bei einem Campingausstatter uns mit Brennspiritus einzudecken. Und wenn’s erstmal nur dafür ist, dem nachmittäglich ersehnten Kaffeegenuss zu fröhnen.