11. Tag, von Falun nach Grådviksbo, 70,3 Km

Wir verlassen Falun nich ohne uns vorher die Packtaschen mit Lebensmitteln für den Abend und den darauffolgenden Morgen zu füllen. Am Abend wollen wir in einem kleinen Holzhaus in Grådviksbo sein, wo ein Lebensmittelladen 19 km und eine Einkehrmöglichkeit für ein Abendessen 15km entfernt ist. Deshalb gehen wir einkaufen und verteilen dann zusätzliche Kilos auf den 3 Rädern (Infos zu unserer Ausrüstung mal an einem anderen Tag). Eine lange Aufwärmstrecke für den Radeltag gibt's nicht, das erledigt der erste Anstieg direkt am Ortsausgang von Falun. Wir sind auf Betriebstemperatur.

Das Holzhäuschen hat (Analyse von Hans) den Geruch eines Heimatmuseums, ist ganz aus Holz, gemütlich und steht idyllisch und ruhig in der Nähe eines (diesmal) kleinen Sees. 4 km Schotterpiste (also wirklich Schotterpiste) lassen uns dorthin gelangen. Das Haus hat - als Besonderheit - eine kombinierte Sauna-Dusch-Toilette  alles in einem sehr kleinen Raum. Duschen heißt Wischen (den Boden) und um nicht mit den Füßen in Seifenlauge auf dem Klo zu sitzen, muss jeder Duscher mit einem Abzieher einige Liter Wasser in den Bodenablauf bugsieren, wohin es aber nicht will. Das Haus hat auf kleinstem Raum einen Kaminofen und einen offenen Kamin. Vielleicht hätten wir Ofen und Kamin mal in Betrieb nehmen müssen, um die Schnaken zu vertreiben, die wir später im Bett liegend mit dem bekannten Umsichschlagen versuchten stechunfähig zu machen. Morgen schauen wir (aus) wie... erfolgreich wir waren.

Unsere Wetten im Radelteam bezüglich des Spendenstandes auf dem Spendenkonto wurden übertroffen! Danke an Andreas Wiegand von APOTHEKER HELFEN e.V., der uns heute den Spendenstand übermittelt hat:

3911,80€

Danke allen Spenderinnen uns Spendern

Wer vielleicht nur unsere Blogs verfolgt, kann mit nachfolgendem Link zu mehr über das durch unser Radeln unterstützte Spendenprojekt erfahren.

Spendenprojekt

Loppis: fast an jeden 2. Haus hängt ein Schild mit der Aufschrift "Loppis". Na ja, vielleicht nicht an jedem zweiten Haus, aber an sehr vielen Häusern. Übersetzt, dazu nachgeschlagen, heißt das "Flohmarkt" oder "Flohmärkte". Unglaublich, welche Menge an Utensilien, Möbeln, Trödel, Dekoartikel, Sammeltassen... sich da auf Wanderschaft begeben oder begeben könnten. Nennt man so etwas "Kreislaufwirtschaft"? Und die Schweden sind Vorreiter in Europa? Wenn dem so ist: Im IKEA-Land könnten auf diese Weise IVAR, MALM, DRÖHNA, PAX und Co. unsterblich werden.

Hausfarbe: Viele Schweden scheinen die warme (und helle) Jahreszeit zu nutzen, um ihre Holzhäuser, Garagen, Carports, Gartenzäune mit einem neuen Anstrich zu versehen. Im letzten Satz haben wir bewusst beim Wort "Anstrich" den Vorsatz "Farb-" weggelassen. Denn in unserem Kopfkino spielt sich folgendes ab: Kommt ein Schwede in ein Farbgeschäft und will Farbe kaufen. Wir sehen dann einen Verkäufer, der nicht fragt "Welche Farbe solls denn sein?" sondern sagt " Ich weiß schon". Es gibt (fast) nur ein bräunlichrotes Rot. Damit wird alles gestrichen... fast alles. Das ist Schweden.

Großhirn an Kleinhirn: Wir spielen jeden Morgen das Ritual "Wie geht es meinem Popo? Was macht mein Knie? Welche Reflexe zeigt mein Oberschenkel? Wie ist der Muskeltonus in meinen Zehen? Spüre ich noch was in meinen Schultern?"

Feedback aller Körperteile: Es läuft alles noch ziemlich gut!