25. Tag, von Ylläsjärvi nach Rautuskylä, 65,2 Km

Spendenstand - Ein TAG DER freude

Wir beginnen den heutigen Blog - es geht gar nicht anders - mit dem Spendenstand. Mit dem heutigen Tag sind nun insgesamt

10.133,30 € 

auf dem Spendenkonto von APOTHEKER HELFEN e.V. eingegangen. Wir sind von dem Betrag überwältigt erst einmal auf dem Fahrradweg stehen geblieben. Davon hatten wir beim Start der Radel-Spendenaktion ganz vage mal geträumt, aber dies so gut wie nicht ausgesprochen, weil wir nicht den geringsten Schimmer hatten, wie so ein Vorhaben "da radeln 3 Senioren (🙃) ans Nordkap, um ihre Träume zu leben" (wie wir ja selbst formuliert hatten) mit Spenden sammeln für an Cholera erkrankte Kinder in Haiti bei unseren Freunden/Unterstützern ankommt bzw. verstanden wird. Bei dem Betrag, der bis jetzt zusammengekommen ist, kann es keine Mitleidsspende mit uns oder für uns gewesen sein, wie wir mal ganz am Anfang spaßeshalber angenommen haben. Da ist irgendwie ein Funke übergesprungen und wir sind erst einmal platt (Radeln morgen aber weiter 🙂).


Vielen, vielen Dank an die kleinen und großen Spender, die - für uns unbekannt - bisher ein großes Zeichen der Hilfsbereitschaft gesetzt haben. Nochmals Danke.


Stefan aus Freiburg, von dem wir in unseren Blogs bereits erzählt haben, hat uns nach dem zweiten Treffen auf der Strecke sns Norkap vor einem Supermarkt gefragt "Warum sollen Leute spenden, nur weil ihr ans Nordkap radeln wollt?" Die Frage war provokant, aber sie ist berechtigt.

Wir haben heute eine unserer Karten am orangenen Schwarzen Brett eines finnischen Supermarktes aufgehängt
Wir haben heute eine unserer Karten am orangenen Schwarzen Brett eines finnischen Supermarktes aufgehängt

Welche Antworten haben wir gegeben?


Es soll niemand spenden!

Wir laden zum Spenden ein und freuen uns, wenn es Menschen gibt, für die unser Radeln und das Spenden in einer guten Balance ist, passt und auch wirklich möglich ist. Die Gründe, die jeder Spender/-in hat, dürfen wirklich ganz unterschiedlich sein. Sie sind auf jeden Fall alle gut - es soll niemand spenden...z.B. weil er uns kennt und sich irgendwie deshalb dazu verpflichtet fühlt....


Die Gründe unserer Spender kennen wir nicht, aber wir kennen unsere Beweggründe, diese Radel-Spendenaktion durchzuführen: Wir erleben es als ganz großes Glück, sozusagen als Geschenk, dass wir unseren Traum leben dürfen und ans Nordkap radeln können. Vielleicht eine etwas "spinnerte" Idee, wir können und dürfen sie in die Tat umsetzen. Dabei erleben wir Dinge, haben Begegnungen,  erfahren Hilfe, sehen unterschiedliche Lebensformen und -situationen - wir haben die Freiheit, die Sicherheit und die Gesunheit dies zu tun, in unserem Falle nun eben mal beim Radeln. Darüber sehr dankbar, erzählen wir von unserem Glück, wir wollen es in den vielen kleinen und großen Facetten des Lebens sichtbar werden lassen. Daran wollen wir andere teilhaben lassen, sie einladen, ein Stück des Weges "mitzuradeln" und damit dieses Glück zu teilen. Klingt irgendwie pathetisch...hier kann jeder/jede den Sachverhalt gerne in Worte fassen, die für ihn/sie passend sind. Allein für uns ist es ungemein beflügelnd und mehr als zufriedenstellend, so viele freundliche, nette, unterstützende Menschen mit auf unserer Tour zu haben. Wer dieses Glück erfahren und sehen kann, der kann auch nachvollziehen, was es heißt, nicht auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen, der kann sich vorstellen, was wirkliches Leid bedeutet. In diesem Zusammenhang liegt unserer Meinung nach eine Antwort auf die Frage "Warum sollen die Leute spenden, nur weil ihr ans Nordkap radelt"?


Wir können die Welt nicht verändern oder besser machen...doch, wir können es, wenngleich nur ein ganz klein wenig und punktuell. Würden wir nicht daran glauben, hätten wir besser daran getan, unsere Radel-Spendenaktion erst gar nicht zu starten. Weiterhin herzliche Einladung zum Mitradeln!


Die TOUR VON HEUTE

Die heutige Tour war mal wieder etwas kürzer, was gut war, denn morgen stehen deutlich mehr als 100 Kilometer auf dem Programm. Und heute war es teilweise "feucht" auf unserer Tour (es hat geregnet). Wir üben das Umziehen auf freier Strecke. Wir kommen voran.


Zu den Bildern:

Unsere Pausenbrote, die wir uns jeden Morgen schmieren (Butter, Käse, manchmal Karotte - ist seit lsngem standardisiert)

Housekeeping in einer airbnb-Wohnung mit genauester Reinigungs- und Pflegeanleitung des Interieurs.

Start in unserem Übernachtungsort, einem großem Wintersportgebiet, dem "finnischen Ischgl.

Die "Einsamkeit" der langen Straßen.

Es regnet

Schutzdach Brücke

Umkleide unter der Brücke

Nachmittags kommen wir in einem sog. Hostel an. Das hat viele Zimmer, ähnlich einer Jugendherberge, hat aber keine Stockbetten. Laut Vermieterin sei noch ein anderer Gast im Haus, den wir aber nicht getroffen haben. Die Vermieterin hat auch mitgeteilt, daß sie während unseres Aufenthaltes nicht Haus ist. Wir sind also allein.


Das Haus war nicht verschlossen, die Zimmer auch nicht. Wir konnten uns auf unendlich vielen Quadratmetern tummeln. Dazu haben wir für den Nachmittagstee, das anschließende Abendessen und den gemütlichen Tagesausklang das "Präsidentenzimmer" mit Kamin gewählt. Es hingen - nicht ganz ordentlich an die Wand genagelt - die 8 ersten Präsidenten der finnischen Republik chronologisch an der Wand.


Recreation Area - Präsidentenzimmer

Nachmittagskaffee

Abendessen  bei Kerzenschein (Spaghetti mit Pilz-/Bohnensauce)

Feierabendbier (nahezu alkoholfrei) am Kamin 


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Kommentare: 4
  • #1

    Hubi (Dienstag, 27 Juni 2023 04:25)

    O.K. gejuckt hatt's uns schon seit einer Weile, diesen Musiktitel in die Playlist zu packen. Irgendwie schien er aber zu pompös, zu dick aufgetragen. Jetzt aber, wo man nicht weiss, auf was Ihr mehr stolz sein könnt - die 10,133 Euro auf dem Spendenkonto oder die ca 2200(?) Kilometer hinter Euch - jetzt müssen wir Freddy von der Leine lassen: "We (you!) are the Champions"!!!

    Ausserdem: dass man mit einem DeLorean in die Vergangenheit reisen kann, ist ja hinlänglich bekannt. Dass man sich aber mit dem Fahrad direkt in die 60iger Jahre zurückkatapultieren kann - wer hätte das gedacht! ...aber das Bild mit der Musiktruhe beweist's....!

    You guys Rock!
    Alles Gute weiterhin
    Hubi & Caroline

  • #2

    Manuela B. (Dienstag, 27 Juni 2023 11:44)

    ...das sind die einzigartig tausendstel Momente, das ist, was man Sekundenglück nennt... Sonnige Grüße von der Steinling Alm/Kampenwand in den Norden

  • #3

    Stefan (Dienstag, 27 Juni 2023 13:03)

    Jetzt, wo die 10.000,- Euro Marke geknackt ist, muss ich auch mal meinen Senf dazu gebe. Hochachtung für eure Leistung und das Sammelergebnis. 10.133,30,- Euro. Wahnsinn. Wenn ich das so in etwa umrechne, dann hat jeder von euch pro Kilometer ca. 1,5 Euro an Spendengeldern eingefahren! Das ist eine super Leistung. Kommen wir aber mal zu den wichtigen Dingen auf eurer Reise. Ihr berichtet von dem wundervollen Birkenwald in Schweden. Na ja, wundervoll ist der nur wenn, du kein Birkenpollenallergiker bist. Bei mir gilt eigentlich immer: „Nur eine tote Birke ist eine gute Birke“. Was mich von euch unterscheidet. Anders verhält es sich da schon bei den Schnaken. Hier kann ich nur berichten, dass jetzt auch 3x so große Schnaken wie in den letzten Jahren hier in Oberfranken gesichtet wurden. Liegt es am Klima, am Ukraine Krieg, an Tschernobyl? Mhh, auch eine interessante Frage. Auf alle Fälle stechen die Mistviecher auch in Oberfranken. Die Lösung liegt hier, und das habe ich von euch gelernt, im schnellen Rad fahren. Ok, ist einen Versuch wert. Aber so wie ihr berichtet habt, geht es jetzt um Bremsen. Bei dem Versuch zu analysieren, warum die Bremse eigentlich Bremse heißt, bin ich auf folgende interessante Erkenntnisse gestoßen. Erstens: Es stechen (beißen und saugen) nur die weiblichen Tiere. Damit ist die Wahrscheinlichkeit, von einer Bremse gestochen zu werden, ja nur bei 50 % der Population gegeben. Zweitens: Pro Stich/Saugvorgang werden durchschnittlich 0,2 ml Blut abgezapft. Ok, klingt nicht viel! Aber bei 1000 Stichen oder 10000 Stichen………. kann das schon ganz schön gefährlich werden. Also Achtung, aufpasse! Immer schön die Stiche zählen. Jetzt noch zur Affinität der Bremsen zu dem roten Gepäcküberzug. Hier habe ich einen konkreten Vorschlag zu machen. Konrad als erfahrener Koch besorgt ein schönes, blutiges Stück Fleisch. Das bindet ihr auf die rote Packtasche. Dann noch so ein Doppelgeflecht (Draht von der elektronischen Fliegenpatsche) und dieses obendrauf gebunden. Fix an den Dynamo angeschlossen und schon könnt ihr am Abend die Anzahl der Bremsen auf dem roten Untergrund ermitteln.
    Ok, zurück zum Wichtigen. Ihr habt klein angefangen mit eurer Spendenaktion und seid schon bei mehr als 10.000-Euro gelandet. Und damit zeigt sich: Wo ein Wille ist ein Weg. In diesem Sinne weiterhin eine gute Fahrt! Und kommt gesund wieder.

  • #4

    Stefan (Dienstag, 27 Juni 2023 13:20)

    Hallo Hubi, Du kannst richtig gut motivieren, also ich schließe mich an, unter dem Motto You are the Champion, einfach super Jungs, denke Euch kann nichts mehr aufhalten
    Alla hop, weiter so
    Stefan